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Elektrischer Reiter – Test Idworx oPinion eT

Mit dem oPinion eT stellt der deutsche High-End-Fahrradhersteller Idworx sein erstes elektrifiziertes, vollwertiges Reise- und Alltagsrad mit integriertem Akku vor.

Facts

Reiserad-Pedelec mit Alber Nabenmotor, 725 Wh-Akku und Pinion-12-Gang-Getriebeschaltung. Starkes, wartungsarmes und langlebiges High-End-Pedelec für Langstrecken- und Vielfahrer.
Biketest des Idworx oPinion eT

 Inhalt

 | Idworx oPinion eT

Unter anspruchsvollen Vielfahrern und qualitätsbewussten Reiseradlerinnen und -radlern hat der Name Idworx einen fast heiligen Beiklang: Die Bikes des unabhängigen, ambitionierten Fahrradherstellers aus der Nähe von Bonn stecken voller individueller Details und technischer Sonderlösungen. Das spiegelt den überdurchschnittlichen Qualitätsanspruch des Gründers und Inhabers: Gerit Gaastra ist mit Fahrrädern und deren Herstellung aufgewachsen. Gründete sein Großvater einst in den Niederlanden den heute noch aktiven Traditions-Hersteller Batavus, brachten seine Eltern unter dem Namen Koga bereits 1974 hochwertige Renn- und Tourenräder, später dann eins der ersten Mountainbikes überhaupt auf den europäischen Markt.

Schon die Eltern nahmen die Sache sehr persönlich: Im Markennamen verewigten sie die ersten Silben ihrer Familiennamen. Auch der heutige Gaastra-Betrieb liebt sprechende Namen: Der Begriff Idworx formuliert den Anspruch, funktionale Fahrräder ohne Kompromisse zu bauen, die sich zudem durch längstmögliche Haltbarkeit und minimalen Wartungsbedarf auszeichnen.

Dieses Qualitätsversprechen gilt auch für das bereits 2022 auf der Eurobike-Messe vorgestellte Idworx oPinion eT, das jetzt endlich in Serie lieferbar ist. In einem allerersten Fahrtest begleitete uns das reisetaugliche Pedelec für drei Wochen im kalten Vorfrühling 2023 auf einem Testparcours und auf Alltagsfahrten, mit und ohne Gepäck.

Kraft und Ausdauer

Seinen Akku mit üppigen 725 Wattstunden verbirgt das Bike in einem kantigen, wuchtigen Unterrohr, eine Ladebuchse sitzt seitlich unter einer wasserdichten Klappe. Der Motor dazu steckt im Hinterrad: Der Neodrives Z20, der aktuellste Nabenmotor des deutschen Herstellers Alber, wirkt verlustarm direkt auf die Radachse. Im Gegensatz zu Mittelmotoren benötigt er kein kraftschluckendes Getriebe, generiert jedoch aufgrund seines besseren Wirkungsgrads bei geringerer Leistung ähnliche Beschleunigungswerte. Dabei entfaltet er seine Kraft etwas geschmeidiger und  harmonischer als aktuelle Mittelmotoren.

Aus dem Stand benötigt der Nabenmotor etwa eine Radumdrehung, um volle Power zu entwickeln. Dann schiebt er sanft, leise und vibrationsfrei, aber kraftvoll nach vorne. Selbst bergauf mit voller Gepäckzuladung liefert er genügend Vortrieb für eine flotte Fahrweise.

Ein weiterer Vorteil der Motorplatzierung im Hinterrad ist, dass Kurbel, Kette und Ritzel vom dem Stress zusätzlicher Antriebskraft völlig verschont bleiben. Sie verschleißen daher wesentlich langsamer als bei einem Mittelmotor. Denn dessen bisweilen enormes Drehmoment wirkt immer zuerst auf die Kette, die diese zusätzliche Kraft unter unvermeidlichen Reibungsverlusten auf die Ritzel am Hinterrad übertragen muss. Unter diesem Stress sinkt die Lebensdauer eines Antriebsstrangs bei Mittelmotor-Antrieben erheblich. Diesen systembedingten Nachteil vermeidet das Idworx durch seinen Hinterrad-Antrieb.

Muskelkraft spart Strom

Statt eines Motors sitzt am Tretlager des Idworx eine Getriebeschaltung der schwäbischen Manufaktur Pinion, am Testrad in der Version mit 12 Gängen. Sie ist von Schmutz und Nässe hermetisch geschützt, die Zahnräder arbeiten in einem geschlossenen Ölbad, das alle 10.000 Kilometer oder einmal jährlich ausgetauscht werden sollte. Per Drehschaltgriff steuert man die Gänge vom Lenker her hakelfrei, leichtgängig und präzise. Optional gibt es eine günstigere Getriebe-Variante mit sechs Gängen, die jedoch nur im Flachland empfehlenswert ist.

In abwechslungsreichen Touren-Revieren mit mäßigen bis starken Steigungen sorgen die gut abgestimmten, regelmäßig gestuften 12 Gänge dafür, dass eine optimal eingebrachte, eigene Muskelkraft den Motor und Akku entlastet. Das sorgt, wie an jedem Pedelec, für deutlich größere Reichweite. Die gibt Idworx mit etwa 100 Kilometern an. Sie ist jedoch nicht konkret messbar, da sie von völlig unterschiedlichen Faktoren wie Reifendruck, Systemgewicht, Steigungen, Fahrbahnoberfläche oder Windverhältnissen abhängt. Doch das klingt plausibel: Im Test verbrauchte das Rad auf gut 50 Kilometern bei gemischtem Fahrprofil, teils mit, teils ohne Gepäckzuladung, rund die Hälfte einer Akkuladung.

Tourenfreundliche Sitzposition

Das Fahren mit dem Opinion ET ist ein Genuß. Als Blaupause für den Rahmen diente Gaastra ein MTB, mit dem er anspruchsvolle Offroad-Touren an Kanadas Westküste unternommen hat: Man sitzt zentral und mehr im als auf dem Rad. Das Gewicht des Fahrers verteilt sich mit etwa 35 zu 65 Prozent ideal auf die beiden Laufräder.

Der leicht geschweifte Lenker mit angenehmen Ergo-Griffen liegt gut und entspannt in der Hand. Die Lenkung gibt sich ausgewogen und neutral. Die dicken Reifen schlucken, bei korrekt angepasstem Reifendruck, selbst Kopfsteinpflaster souverän weg. Auch die aufpreispflichtige, stark flex-fähige Titan-Sattelstütze wirkt sich angenehm dämpfend aus.

Systembedingt neigt bei niedrigem Reifendruck und gleichzeitiger Zuladung am Heck das Vorderrad dazu, leicht ins Flattern zu geraten. Deshalb enthält das Steuerlager eine Kartusche mit dämpfendem Visco-Fluid, das diese Impulse bremst und so das Vorderrad absolut ruhig laufen lässt. Dieser Trick erhöht zwar die Lenkkraft, jedoch auf so niedrigem Niveau, dass man das im Fahrbetrieb nicht spürt.

Anspruchsvoll wartungsarm

Das vollständig gekapselte Pinion-Getriebe sitzt am Tretlager. Es ist perfekt vor Schmutz und Nässe geschützt, gilt als besonders robust und langlebig und benötigt wenig Wartung. Um den Wartungsbedarf noch niedriger zu drücken, installiert Idworx Ketten-Zahnräder aus gehärtetem Messerstahl und eine extra gehärtete Kette. Die arbeiten, vor Schmutz und Nässe weitgehend abgeschirmt, unter einem auf Maß gebauten und zum Getriebe hin formschlüssig gedichteten Kettenschutzflügel.

Der Kettenschutz ist gleichzeitig so breit ausgelegt, dass er sich auch mit dem in der Optionsliste wählbaren, breiter bauenden Riemenantrieb kombinieren ließe. Erfahrungsgemäß hält jedoch der so perfektionierte, leise laufende Ketten-Antrieb mindestens so lange wie sein Riemen-Pendant.

Unser Testrad ist mit weiteren, aufpreispflichtigen Idworx-Goodies ausgestattet, wie dem vorderen Gepäckträger an der Gabel, der komfortabel flexenden Titan-Sattelstütze, und der Idworx-eigenen Klammer, die die Haltestreben am Gepäckträger hinten stabilisiert. Unter dem Strich summieren sich so schließlich beeindruckende 9228 Euro.

Überall ein bisschen mehr

Bemerkenswert ist die Stabilität, die dieses außergewöhnliche Reise- und Alltagsrad seinem Fahrer oder Fahrerin vermittelt: Alle Rohre des Alurahmens sind maximal ausgeformt, um höchste Biege- und Torsionssteifigkeiten zu generieren. Ihre Querschnitte sind an den entsprechenden Stellen belastungsgerecht geformt und verändern sich teils mehrfach innerhalb eines einzelnen Rohrstücks. Die Verarbeitung ist sauber und tadellos. All das bedeutet schon für den Rahmen-Zulieferer einen erheblichen Mehraufwand, was sich dann in diesem fürstlichen Preis niederschlägt.

Dazu kommen viele kleine, aber aufwändige Idworx-Extras, die man so nirgendwo anders findet: Die ausgeklügelte Verlegung der  Schaltzüge und Bremsleitungen in knickfreier Ideallinie mit speziell angebrachten Führungen zählt ebenso dazu wie 3D-gedruckte Halterungen für die Schutzbleche, der integrierte Lenkanschlags-Begrenzer oder ein ausgeklügelter, selbstausrichtender Mechanismus zur Justage von Hinterradachse und damit der Kettenspannung. Nagelneu auf dem Markt sind der extrem helle Front-Scheinwerfer und das elektrische Antriebssystem aus Motor, Remote-Schaltung und elektronischer Steuerung.

Moderne Motorentechnik

Bisher liefen Nabenmotoren früherer Generationen Gefahr, an langen Steigungen zu überhitzen und dann nicht mehr effizient zu arbeiten. Laut Hersteller Alber, der ursprünglich von elektrischen Rollstuhlantrieben her kommt, verfügt der neue Z20-Motor über ein optimiertes Thermo-Management, besonders hohe Laufruhe und nochmals gesteigerten Wirkungsgrad.

Das Bedienteil am Lenker ist bewusst einfach gehalten. Mit nur fünf Tasten steuert es alle Systemfunktionen wie Licht- und Motorbetrieb, verschiedene Unterstützungsgrade, die stufenweise intensivierbare Energierückgewinnung bei Bergabfahrt, die sich auch als Motorbremse nutzen lässt, sowie die Schiebehilfe. Die ist nicht nur bei beladenem Rad zum Rangieren außerordentlich hilfreich. Beim Hinterrad-Motor arbeitet sie, anders als beim Mittelmotor, unabhängig von gerade eingelegten Gang und deshalb immer gleich kraftvoll.

Mit etwas Übung lässt sich das Bike damit sogar über Treppenstufen bugsieren. Alle Tasten geben mit spürbarem Druckpunkt ein Feedback an den Bediener und sind auch während der Fahrt mit der linken Hand ergonomisch gut bedienbar. Eine Reihe hell leuchtender LED-Segmente am Bedienelement zeigt den Unterstützungsgrad zwischen Null und maximal 300 Prozent sowie den aktuellen Akku-Füllstand an. Es handelt sich hier um die derzeit neueste System-Generation des Motorenherstellers Alber, Idworx ist einer der allerersten Anwender. Momentan fehlt deshalb als weitere Option noch ein Lenker-Display, das Werte wie Geschwindigkeit, Distanz oder Gesamtkilometer anzeigt. Die Anzeige sowie eine optionale Smartphone-App sollen spätestens im Sommer 2023 folgen.

Der verdeckt ins Unterrohr eingepasste Akku ist mit einem integrierten Schloss gegen Diebstahl gesichert. Beim Einbau muss der vier Kilo schwere Power-Pack mit einem kräftigem Handschlag in seine Halterung geklickt werden, damit er zuverlässig einrastet. Eine kräftige Gummischlaufe außen sichert den Akku zusätzlich gegen Herausfallen. Laden lässt er sich sowohl im als auch außerhalb des Rads. Das erleichtert den Umgang, wenn keine Steckdose in der Nähe ist oder bei Minustemperaturen die Lagerung im Haus empfehlenswert ist.

Harmonisch unterwegs

Das oPinion eT beschleunigt zügig und rollt ausgesprochen satt und sicher über Asphalt und sogar auf groberem Untergrund wie Wald- und Feldwegen. Eine durchgängige Reisegeschwindigkeit von etwa 25 km/h ist, selbst bei niedrigen Unterstützungsgraden und mit Gepäck, leicht zu halten. Die Schaltung stellt für jede Fahrsituation einen passenden, effizienten Gang bereit. Bergauf ist man, speziell mit Gepäck, froh über die deutliche Untersetzung in den kleinsten Gängen. Selbst ohne Motor, etwa bei leerem Akku, lässt sich das Opinion dank der breit abgestuften 12 Gang-Schaltung noch akzeptabel bewegen.

Im Fahrtest gefallen vor allem die absolute Lautlosigkeit des Antriebs, der harmonische, nie ruppige Schub des Motors sowie seine seidige, fein modulierbare Kraftentfaltung. Bis etwa 27 Stundenkilometer reicht die Unterstützung, weich klingt der Schub bis dahin aus. Kann oder möchte man schneller fahren, behindert keinerlei Widerstand das Treten: Man fährt nicht „gegen eine Wand“, wie oft mit getriebe-gestützten Motorsystemen. Das alles trägt zu einem angenehmen, hochgradig fahrradtypischen Fahrgefühl bei.

Fazit: Idworx oPinion eT

Das Idworx oPinion eT rollt in jeder Fahrsituation souverän, bleibt präzise lenkbar und legt ein angenehmes Handling an den Tag. Da schwere Komponenten wie Getriebe, Motor und Laufräder an den tiefstmöglichen Stellen am Rad untergebracht sind, entsteht bei einem Gesamtgewicht von fast 28 Kilo ein niedriger Systemschwerpunkt. Der macht das Bike gut balancierbar, in Fahrt leichtfüssig und problemlos beherrschbar. Wer die, zugegeben saftige, Investition nicht scheut, erhält ein außergewöhnlich wartungsarmes, langlebiges Fahrrad mit riesigem Einsatzbereich, kultiviertem Motor und ausgereifter Fahrkultur.

Spezifikationen: Idworx oPinion eT

Rahmen

Aluminium triple butted; Steckachse 12 mm; selbstzentrierende Slider-Ausfallenden

Gabel

Aluminium triple butted; tapered; Steckachse 15 mm

Motor

Akku

Li-Ion, 725 Wh

Schaltung

Pinion C 1.6 (Testrad: Pinion C 1.12), Drehgriff; Kette KMC; kompatibel zu Gates Riemen

Übersetzung

39/35 Zähne; Getriebe 600% Gesamtübersetzung, 12 gleichmäßig gestufte Gänge

Bremsen/ø

Nabe vorn

Nabe hinten

Reifen

Lichtanlage

SON Edelux DC 170 Lux, B&M Toplight line plus

Gepäckträger

Tubus Duo, 15 kg vorn; Tubus Logo, 26 kg, hinten

Besonderheiten

Cane Creek Visco Steuersatz; Idworx Lenkanschlag-Begrenzer; Idworx Long Life, gehärtetes Kettenblatt und Ritzel; KMC e1, gehärtete Kette; Idworx Kettenschutz; Idworx DaBrace Gepäckträgerstabilisierung; USE Titan-Sattelstütze; umfangreiche Optionsliste

Gewicht Testrad

27,8 Kilogramm

Preis

ab 7998 Euro; Testrad 9228 Euro

Kommentare

11 Antworten

    1. Hi Michiel,

      the oPinion eT-concept is based on the use of a center gearbox with hub motor.
      As Pinion e1.12 would be the gearbox-motor-unit, I suppose, more likely not.
      But, to make things clearer, we have forwarded your question to the manufacturer, as well.
      I am confident, he will chime in on that topic fairly soon!

      Ride on,
      Jochen Donner

    2. Hoi Michiel,

      Er zal in de nabije toekomst geen versie van onze oPinion eT met Pinion MGU verschijnen. De MGU is zeker een mooie verdere ontwikkeling in de e-bike-sector. Wij zien de voordelen van dit concept, namelijk het combineren van motor en versnellingen en het centreren van de massa in de e-bike, meer nog bij volledig geveerde e-mountainbikes of e-SUV-fietsen. Hierdoor wordt de onafgeveerde massa in het achterwiel aanzienlijk verminderd. Dit heeft een positief effect op de kinematica, neutraliteit van de aandrijving en het reactievermogen van de geveerde achterdriehoek.
      Full-suspension E-bikes zijn echter vrij zwaar en de benodigde veerelementen, waaronder het lager van de achterdriehoek, vergen veel onderhoud. Dit druist in tegen ons motto om zoveel mogelijk onderhoudsarme fietsen te bouwen. Om deze reden hebben wij bij idworx geen volledig geveerde E-bikes.
      Op onze website vindt u onder FAQ een uitgebreide uitleg waarom wij vertrouwen op de combinatie van Pinion versnellingsbak en Neodrives Z20 motor en welke voordelen dit systeem biedt.

      Nederlandse versie: https://www.idworx-bikes.de/nl/faq

      Met sportieve groet
      Jana van idworx

      Hallo Michiel,
      eine Version von unserem oPinion eT mit Pinion MGU wird es in näherer Zukunft nicht geben. Die MGU ist sicher eine tolle Weiterentwicklung im E-Bike Bereich. Wir sehen die Vorteile dieses Konzepts, nämlich Motor und Schaltung zu kombinieren und die Masse im E-Bike zu zentrieren, mehr bei vollgefederten E-Mountainbikes oder E-SUV Bikes. Hierdurch wird nämlich die ungefederte Masse im Hinterrad deutlich reduziert. Dies wirkt sich positiv auf die Kinematik (Antriebsneutralität) und dem Ansprechverhalten des gefederten Hinterbaus zu Gute.
      Jedoch sind vollgefederte E-Bikes noch schwerer und die nötigen Federelemente, samt der Lagerung des Hinterbaus, sehr wartungsintensiv. Dies widerspricht unserem Motto möglichst wartungsarme Fahrräder zu bauen. Aus diesem Grund gibt es bei idworx keine vollgefederten E-Bikes.
      Auf unserer Website unter FAQ findest Du eine ausführliche Erklärung, warum wir auf die Kombination Pinion Getriebe und Neodrives Z20 Motor setzen und welche Vorteile dieses System bietet.

      Deutsche Version: https://www.idworx-bikes.de/de/faq

      Mit sportiven Grüßen
      Jana von idworx

    3. Hi Michiel,

      From now on the oPinion ET has the option to upgrade the C 1.6 up to a Pinion Smart.Shift.
      In the Netherlands the upprise is € 895,=. See for more details the website of idworx.

      Greets,
      Louis.

  1. Fahre das oPinion eT, Ausstattung sehr ähnlich wie das Testrad mit 12-Gang-Getriebe, seit Juni mit nunmehr 2.000 km und 12.500 Höhenmetern, inclusive Alpenüberquerung. Ein superschönes Reiserad, lässt sich perfekt fahren und lenken, der Motor unterstützt tatsächlich lautlos und sanft einsetzend, aber kräftig, die 100 km Reichweite sind auch mit Reisegepäck gut machbar, wenn nicht gleichzeitig zu viele Höhenmeter anstehen. Nach 10 Jahren Fahrfreude mit dem idWorx All-Rohler mein erstes e-Bike, daher habe ich keinen Vergleich zu anderen e-Bikes.
    Einziger Nachteil des Heckmotors: bei langen Steigungen über 14% mit Gepäck und schwerem Fahrer geht ihm die Schubkraft aus; da hilft dann nur kurze Pause und mit Schwung neuer Antritt. An der im Test so positiv beschriebenen Schiebehilfe auf Treppen (wenn am Bahnsteig mal wieder der Aufzug kaputt ist…) bin ich allerdings bisher verzweifelt, da passierte gar nix. Oder habe ich da einen Trick nicht verstanden?
    Rekuperation funktioniert auch, allerdings darf man da nicht zuviel Akku-Einspeisung erwarten; sehe ich eher als willkommene Motorbremse bei langen Abfahrten. Ach ja, und ein Display vermisse ich ebenfalls nicht –> was nicht da ist, kann auch nicht geklaut werden. Das kleine Bedienteil am Lenker reicht zur Steuerung völlig, Rest über Handy und Neodrives-App.

    1. Hallo Rainer,

      danke für dein Feedback!
      Konstruktionsbedingt haben Nabenmotoren definitiv den Nachteil, dass sie mit niedrigen Drehzahlen, nämlich der Umdrehungszahl des Hinterrads, arbeiten müssen. Unter Last kommt ein Nabenmotor bergauf und bei hohen Temperaturen also schon mal an seine Leistungsgrenze. Da muss man gut mittreten. Deshalb lohnt es sich auch auf dem E-Bike, seine Fahrweise so zu wählen, dass man selbst immer einen möglichst großen Kraftanteil in den Vortrieb einbringt. Wer nur „den Motor machen lässt“, stresst die Technik und erhöht damit auch den Verschleiß.
      Die Hersteller kompensieren das konstruktiv ein Stück weit durch mehr, größere und/oder stärkere Magnete, angepasste Wicklung sowie optimiertes Wärme-Management. Genau deshalb ist eine sinnvoll abgestufte Fahrradschaltung und ein kraftvoller, effizienter Tritt eines trainierten Radfahrenden hier besonders wichtig. Insofern sind der Alber-Nabenmotor und das Piniongetriebe am Idworx eine ziemlich ideale Paarung.
      Mittelmotoren können dank deutlich höherer Drehzahlen zwar bessere Dynamik und Kraftentfaltung entwickeln, müssen jedoch mit einem internen Getriebe auf die Drehzahl der Kurbelachse runtergeregelt werden. Auch das bringt wieder bestimmte Nachteile mit sich.
      Rekuperation ist nur mit einem Nabenmotor möglich. Doch man darf nicht viel Effizienz an Energierückgewinnung erwarten, 10-12% gelten schon als guter Wert. Der Rest verpufft in Reibung und Wärme. Bergab ist die Motorbremse jedoch ein komfortables Mittel zur Modulation der Geschwindigkeit.
      Die Schiebehilfe funktioniert zwar gut bei unbeladenem Rad, ist mit Gepäck auf Treppen aber eindeutig zu schwach. Sie darf, gesetzlich geregelt, ein Bike nicht über 6 km/h schnell machen und bleibt deshalb von Haus aus recht limitiert. Auch die niedrige Drehzahl des Hinterrads und die Hebelwirkung der Distanz zur Lauffläche bremsen die Schiebehilfe hier zusätzlich aus. An Rädern mit Mittelmotor spürt man sie meist auch nur, wenn der leichteste Gang eingelegt ist.

      Ride on,
      Jochen Donner

  2. hi Trackfex
    da kann ich mich grundsätzlich dem Thomas nur anschliessen…!

    Was ich bei allen Test des oPinion eT vermisse, ist eine eindeutige Aussage zu den Fahreigenschaften bzw. dem Lenkverhalten.
    Häufig sind die SUV-bikes, da zähle ich das oPinion eT vom Design einfach mal dazu, eher behäbig bzw. schwer zu lenken und nicht zu vergleichen mit denen der „klassischen“ Räder mit verbautem Z20-System.
    Hier wären als Vergleich zu nennen der Electrolyte Dauerläufer S6e, der Quantor Erdenläufer (5.0 + 7.0) und die e-Bikes von Rennstahl.
    Ich selber fahre aktuell das Electrolyte Dauerläufer S6e, 10.000km p.a. ohne trouble, sehr zufrieden!
    Aber ich bin auf der Suche nach einem leistungsstärkeren System, was den Akku betrifft. Als Testrad hatte ich schon den Electrolyte Zugvogel S10e, der eben – wie beschrieben – sich eher behäbig und schwer im Fahren zeigte.

    Von daher bin ich gespannt auf Erfahrungen oder könnt ihr, Trackfex, etwas dazu sagen?!

    Dank vorab.

    Grüße Achim

    1. Hallo Achim,
      danke für deinen Kommentar! Du hast Recht, oft sind SUV- und Reiseräder mit flachen Lenkwinkeln um die 69 Grad und weniger ausgestattet. Erst recht, wenn auch noch eine Federgabel verwendet wird. Das macht die Bikes tatsächlich träge im Lenkverhalten, und man benötigt relativ viel Kraft am Lenker. Man nutzt dabei die beruhigende Wirkung flacher Lenkwinkel (und natürlich weiterer Kriterien) auf das Fahrverhalten: Länge läuft. Besonders mit Gepäckzuladung und auf schlechter Piste ist ein laufruhiges, fast schon träges Lenkverhalten von Vorteil und durchaus erwünscht.
      Das Idworx oPinion eT ist allerdings mitnichten als SUV-Bike konzipiert, sondern als flinkes, wendiges Alltags- und Reiserad mit souveränem Handling. Die Geometrie des oPinion eT basiert auf der des unelektrischen oPinion von Idworx, siehe hier: https://www.idworx-bikes.de/de/geometrie. Idworx-Bikes sind grundsätzlich auf ein eher sportliches Fahrverhalten hin konstruiert. Die Lenkwinkel sind daher verhältnismäßig steil angelegt, was für eine direkte, leichtgängige Lenkung mit geringen Lenkkräften und drehfreudigem Vorderrad steht. Am oPinion, mit und ohne E, sind dies 71 Grad. Mit zunehmender Zuladung und Gesamtgewicht steigt allerdings die Tendenz zum Flattern, das ist physikalisch bedingt. Durch Geometrie und Steifigkeit der Gabel, dicke Reifen mit größerer Aufstandsfläche, aber auch mit dem dämpfenden Visko-Steuersatz begegnet Idworx dem unerwünschtem Lenkerflattern erfolgreich.
      Auch die Maße von Stack und Reach sind relativ hoch. Das Bike bietet eine sportliche Sitzposition mit etwa gleich hohem Sattel-Lenker-Niveau, relativ langem Hinterbau, Oberrohr und Vorbau unterstreicht den sportiven Charakter des Idworx oPinion. Es vereint souveräne Laufruhe und sportliche Wendigkeit auf ziemlich ausgewogene Art.
      Wie die Geometrie deines Electrolyte aussieht, weiß ich nicht: Online konnte ich dazu keine Angaben finden. Doch schon optisch und auch der Hersteller-Beschreibung nach scheint es, dass auch Electrolyte ein ähnlich sportliches Bike-Konzept verfolgt wie Idworx. Beide Bikes dürften also in Sitzposition und Fahrverhalten nicht allzu weit auseinander liegen.

      Ride on,
      Jochen Donner

  3. Ein sehr schöner und informativer Bericht. Dazu möchte ich gerne noch ein paar ergänzende Anmerkungen machen.

    Ich fahre das oPinion eT seit ca. 3 Monaten und habe in dieser Zeit etwa 2.000 km zurückgelegt. Die angegebene Akkuleistung erreiche ich locker. Ich habe die serienmäßig eingestellten Unterstützungsstufen von 20%, 40%, 60%, 80% und 100% auf 5%, 10%, 20%, 50% und 100% geändert. Hier im norddeutschen Flachland reichen die 10 % Unterstützung vollkommen aus. Damit komme ich auf Reichweite von etwa 240 km je Akkuladung. Bei 5% Unterstützung, was bei normalen Bedingungen (also keine größeren Anstiege und kein starker Gegenwind) auch schon ausreicht, komme ich auf über 300 km je Akkuladung.

    Die neue Remote Einheit für das Neodrive funktioniert prima. Was sie allerdings nicht mag ist, wenn man bereits losfährt bevor das System nach dem Einschalten hochgefahren hat. Dann bekommt man regelmäßig eine Fehlermeldung in Form einer orange blinkenden LED und die Motorunterstützung fehlt. Man muss dann anhalten und im Stand nochmal wieder einschalten. Ein Display, welches ja auch noch nicht lieferbar ist, fehlt mir nicht wirklich. Gelegentlich nutze ich zur Information das Handy mit der entsprechenden Neodrive App. Die App könnte aber vom Funktionsumfang her deutlich mehr bieten. Das können andere Anbieter wie z.B. Bosch besser.

    Das Neodrive System mit dem Heckmotor gefällt mir persönlich deutlich besser als das Bosch Performance CX System, dass ich in meinem vorherigen Rad verbaut hatte.
    Es läuft absolut lautlos, die Unterstützung setzt ganz sanft ein und das Rad lässt sich auch prima ohne Unterstützung fahren. Letzteres war mit CX nicht möglich bzw. hat keinen Spass gemacht.

    Ansonsten fährt sich das eT tadellos. Es ist, wie bei Rädern von Gerrit Gaastra zu erwarten, bestens verarbeitet und die Geometrie passt perfekt. Ein besseres E-Reiserad kann ich mir aktuell nicht vorstellen. Ich würde es mir sofort wieder kaufen.

    1. Hallo Thomas,

      vielen Dank für dein positives Feedback. Eine Anmerkung habe ich noch zum Startprozedere. Solltest Du einmal losgefahren sein, ohne das System vorher gestartet zu haben, musst Du nicht extra anhalten und das System erneut einschalten. Lass das Fahrrad einfach ein Stück rollen, ohne dass Du in die Pedale trittst. Dadurch hat der Drehmomentsensor die Möglichkeit sich zu rekalibrieren und die Motorunterstützung setzt wieder ein. Die orange LED ist ein Indikator dafür, dass das System mit belasteten Pedalen gestartet wurde.
      Viele Grüße Jana von idworx

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